Die Periode 1808-1809Lutepitti

Im Dezember 1807 bestanden die 3 Dragonerschwadrone aus 952 Soldaten und 810 Pferden. Auffallend ist, daß die Zahl der Reiter fast nie mit der Zahl der Pferde übereinstimmt. So waren einige Dragoner immer wieder gezwungen, zu Fuß zu marschieren oder sie lösten sich gegenseitig ab.

Zwischen 1808 und 1809 verliert sich die Spur Pierre Wageners. Während des Jahres 1808 kommt kein Schreiben in Tetingen an.

In diesem Jahr fängt es in Spanien an zu brodeln. An der Spitze dieses Landes stand der alte König Karl IV.. Napoleon aber hätte es gerne gesehen, einen ihm günstig gesinnten Herrscher auf dem Thron Spaniens zu haben so hätte er leicht Portugal bestrafen können, das es abgelehnt hatte, seine wirtschaftlichen Beziehungen zu England einzustellen. Im November 1807 durchquert eine französische Armee das Land, besetzt Madrid, marschiert in Portugal ein und unterwirft Lissabon. Das spanische Volk erhebt sich gegen den Besetzer. Karl IV. muß abdanken. Am 2. Mai 1808 weht die Revolte über das ganze Land. Napoleon glaubt, mit einer Armee von 100 000 Mann den Auf -stand niederschlagen zu können. Er konnte zu dieser Zeit nicht ahnen, daß der Krieg in Spanien zu einer der blutigsten Episoden seiner Herrscherzeit werden sollte.

Nach Breslau zieht sich das 19. Dragoner auf Straßburg zurück. Teile dieses Regimentes werden in andere Divisionen, auf dem Weg nach Spanien eingebaut.

Pierre Wagener sollte von nun an während einer längeren Zeit im “Depöt” in Straßburg verweilen. Anfang 1809 werden die Reste des 19. Dragoners ins 5. provisorische Dragonerregiment eingefügt, um am Feldzug gegen die Österreicher teilzunehmen, deren Armeen sich langsam der bayerischen Grenze nähern. Der Weg des 5. provisorischen Regimentes, unter dem Kommando von General de Beaumont, war nicht mehr nachzuvollziehen.

Es gibt von Pierre Wagener aus dem Jahr 1809 nur einen Brief, den er von Bamberg an seinen Freund Dominique Wilhelm schreibt:

Briefumschlag des Briefes an Dominique Wilhelm

Briefumschlag des Briefes an Dominique Wilhelm

Liebster Freund, Dominicus Wilhelm. ich lasse euch freundlich begrüßen. Ich möchte noch gerne wissen, ob ihr noch bei guter Gesundheit seit, wie ich noch bin. Ich weiß auch nur Eines zu sagen, als daß wir hier den 30ten August abmarschieren, zu Pferd mit Sattel und Zaun, zu dem Kaiser auf den Rhein.Ich weiß nicht ob wir auf Luxemburg gehen oder nicht. Und schreibt mir…. wieder…. daß dir auch einen Brief bekommt. Und ich hab der Kronentaler von euch empfangen. Und sein jetzt auf der Reis mit Tausenden. Mein leiber Freund, es wird wieder Krieg geben. Das ist so schlecht, daß es keinem Mensch…. Und machet meiner Mutter auch meine Komplimenten und saget, daß ich noch bey guter Gesundheit sein. Mit bleib ich immer euer getreuer Sohn bis in den Tod.

Pir Wagener [67]

Die Reise geht nicht, wie Pierre Wagener hofft, nach Luxemburg, sondern über Straßburg nach Spanien.

[67] Laux Archiv.