Der russische General Gortchakow hatte im Norden Friedlands 40 000 Mann versammelt, während im Süden 27 000 russische Soldaten, unter dem Befehl Bagartions, die Gegend Sortlacks besetzt hielten.
Es sollte Pierre Wageners erste Teilnahme an einem wirklich blutigen Geschehen werden. Wie recht sollte er behalten mit seinem Satz: Es werden noch viele Menschen müssen sterben. Als am Nachmittag des 14.06. Marschall Ney den Russen Bagration im Walde von Sortlack angriff, wurde er von der russischen Artillerie, die auf einer Anhöhe, am rechten Ufer der Alle in Position stand, unter Feuer genommen und von der Reiterei Kollogribows angegriffen. Gegen 6 Uhr unterstützt Napoleon Ney durch das Armeekorps Victors, gefolgt von der 4. Dragoner-division La Houssaye. Sauzey beschreibt diesen Angriff so:
La division La Houssaye se rue à son tour et les flots pressés de ses 1800 chevaux déferlent sur les vagues des escadrons russes en un grandiose mascaret où sombrent les derniers îIots d’infanterie ennemie, épars dans les plaines de Sortlack.
Die Division zählt 42 Tote, davon 2 Offiziere, 58 Verletzte, davon 7 Offiziere.Das 19. Dragoner beklagte 9 Tote (2 Offiziere: die Leutnante Grivel und Duterte) und 19 Verletzte (2 Offiziere: Paris und Suzainnecourt).
Nach dem Fall von Friedland stößt unser Regiment nach Tilsit vor. Es befindet sich am 8. und 9. Juli in dieser Stadt, als der langersehnte Friedensvertrag hier unterzeichnet wird. Danach zieht sich das 19. Dragoner in die Gegend von Neukirch zurück. Es zählt 27 Offiziere, 558 Reiter und 556 Pferde. Der Weg führt nun weiter nach Warschau. An die Stelle von General Laplanche kommt jetzt Brigadegeneral Rioul d’Avenay.
Im Oktober 1807 befindet sich das Regiment in Breslau (Wroclaw),Garnisonsstadt der 4. Division. Von hier schreibt Pierre Wagener an seine Mutter:
Herzliebste Mutter. ich lasse euch alle freundlich begrüßen, Schwester, Bruder, Schwager und all meine große Familie und wie auch Dominicus Wilhelm. Ein Schreiben habe ich erhalten mit großer Freud, deswegend ich vernommen hab, daß ihr noch bei guter Gesundheit seit. Und das Geld das sie mir geschickt haben, das habe ich bekommen. Von mir kann ich euch nicht viel schreiben, als die Rede geht stark, als es wieder Krieg soll geben.Und es ist eine große Krankheit unter dem Volk. Wir liegen noch in Schlesingen in Preußen und ich bitte euch, daß ihr mir noch einmal sollet 2 Luderen (lies: Louis d’Or) schicken, denn ich bin es ganz notwendig. Denn ich bin 7 Wochen im Spital gewesen und es ist alles sehr teuer. Denn es ist nicht zu leben, wenn man kein Geld hat Und wenn ihr mir zurückschreibet, so schreibet mir wo Michel Gruber stehet. Machet sein Adress in mein Brief. Peter Wagener im 19. Regiment, Dragoner in der 6ten Kompanie in dem 5 Korps in der 4. Division Dragoner in Breslau in Schlesingen. [63]
Über die Krankheit, die Pierre Wagener in seinem Bericht erwähnt, schreibt Tulard:
L’histoire des maladies observées à la Grande Armeé lors des campagnes de Prusse et de la Pologne est consignée en particulier dans les rapports de Coste et de Percy. Ces auteurs soulignent l’importance des fièvres dont ils distinguent trois sortes: les fièvres remittentes saisonnières des camps, la typoïde et la dysenterie, les fièvres des marécages et les fièvres des hôpitaux, à savoir le typhus, les septicémies et les pneumonies. Les soldats avaient pour compagnons de route, aussi inévitables qu’indésirables, divers ectoparasites et des vers intestinaux. Ils souffraient sur leur peau, de la gale, du “scorbut” et de la véarole (syphilis)… Les cas de ,,petite vérole” (variole) n’étaient pas exceptionnels…
La plus terrible de toutes les maladies qul, pendant l’Empire ont sévi dans les rangs des régiments napoléoniens a été sans conteste le thyphus exanthématique… On dit que le soleil d’Austerlitz avait empeché de voir l’horreur des hôpitaux de Brünn.